Viele MVZ schöpfen ihr finanzielles Potenzial nicht vollständig aus, weil Abrechnungsprozesse nicht optimal laufen. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie schnell Kosten entstehen: Zwei Kardiologen erhielten die Information, Langzeit-EKGs seien nicht abrechenbar – daraufhin wurden diese Leistungen monatelang nicht abgerechnet. Gleichzeitig wurde bei einem Arzt die Genehmigung für Sonographien versäumt, was zu einer hohen Rückzahlungsforderung der KV führte – ohne dass der Arzt davon wusste.
Aus solchen Erfahrungen lassen sich sechs zentrale Lektionen ableiten:
1. Abrechnungsgenehmigungen stets prüfen
Leistungen ohne gültige Genehmigung abzurechnen, kann teuer werden. Regelmäßige Kontrolle der Genehmigungen ist daher unerlässlich.
2. Annahmen hinterfragen
Nicht jede Aussage, eine Leistung sei nicht abrechenbar, stimmt. Fakten sollten immer gründlich recherchiert und überprüft werden.
3. Klare Abrechnungsprozesse etablieren
Jeder Leistungserbringer sollte erbrachte Leistungen zeitnah und eigenständig im Abrechnungssystem erfassen.
4. Vergleich mit niedergelassenen Kollegen ziehen
Wenn andere Ärzte eine Leistung abrechnen können, ist die Chance hoch, dass das MVZ dies ebenfalls darf.
5. Expertenrat nutzen
Externe Abrechnungsexperten helfen, Unsicherheiten zu klären und Fehler zu vermeiden.
6. Regelmäßige Überprüfung der Abrechnungsprozesse
Eine zentrale Qualitätssicherung stellt sicher, dass alle Leistungen korrekt und vollständig abgerechnet werden.
Fazit
Viele MVZ verlieren sonst wichtige Einnahmen – gerade in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen im Gesundheitswesen ist es entscheidend, keine Chancen ungenutzt zu lassen.

